Sehr geehrter Herr Bürgermeister Stumpf, liebe Kolleg*innen des Gemeinderats,
wir sind uns bewusst, dass wir mit hohen Ansprüchen an den Bauträger in das Projekt Posteläcker gestartet sind. Anforderungen, die sich u.a. aus dem ISEK-Prozess 2016 ergeben haben, aber auch aus den modernen Ansprüchen an nachhaltiges Wohnen. Dazu gehören:
Einige dieser Anforderungen sind im jetzigen Entwurf aus unserer Sicht gut umgesetzt. In Teilen wurden auch Wünsche aus der letzten Klausurtagung aufgegriffen, was wir ausdrücklich begrüßen.
Andere Anforderungen, wie die großen, einladenden Begegnungs- und Sportflächen, sind aus unserer Sicht noch nicht ausreichend berücksichtigt. Zudem sind aus unserer Sicht deutlich mehr Wohneinheiten vorgesehen, als wir – zumindest wir als SPD-Fraktion – ursprünglich dachten bzw. wir den ersten Entwürfen aus dem Jahr 2021 entnehmen konnten, die noch stark von der jetzigen Situation abweichen. Dies scheint der Kompromiss aus den genannten hohen Anforderungen und der wirtschaftlichen Umsetzbarkeit für den Bauträger zu sein, ist aus unserer Sicht jedoch noch nicht die optimale Ausgestaltung für unsere Gemeinde.
Wir stimmen heute dem Start des Bürgerbeteiligungsprozesses dennoch zu, da wir die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger zu diesem frühen Zeitpunkt als sehr wichtig erachten. Insbesondere denken wir, dass es Zeit ist, den jetzigen Planungsstand mit den Erwartungen und Wünschen der Bürgerinnen und Bürger abzugleichen, die im damaligen ISEK-Prozess bereits geäußert und in einem doch eher „luftig gestalteten“ Modell festgehalten wurden, ebenso wie Erwartungen und Wünsche, die sich durch neue Anwohnerinnen und Anwohner seitdem ergeben haben.
Für uns als SPD-Fraktion sind noch viele Fragen bezüglich des derzeitigen Planungsstandes offen, von denen wir annehmen, dass diese auch von den Bürgerinnen und Bürgern gestellt werden:
Neben der Beantwortung dieser Fragen im Bürgerbeteiligungsprozess wünschen wir uns auch weiterhin die seit April 2022 geforderte Begleitung des Projekts durch einen Ökonomen, der unsere Ansprüche an das Baugebiet hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Umsetzbarkeit unabhängig prüft.
Ferner bitten wir den Bauträger um weitere anschauliche, maßstabsgerechte Visualisierungen z.B. der Ansicht aus der Mozartstraße kommend, um das Projekt besser zu veranschaulichen. Zudem bitten wir darum zeitnah Möglichkeiten aufzuzeigen, wie z.B. durch unterschiedliche Gestaltung der geplanten Wohnblöcke das Erscheinungsbild aufgelockert werden könnte.
Der jetzige Planungsstand setzt viele gute Ideen um, wie den „tiefer gelegten“ Nahversorger samt großem Parkplatz, der das Ortsbild im Vergleich zu ähnlichen Anlagen weniger stark beeinträchtigen wird. Wie das geförderte und das seniorengerechte Wohnen in verschiedenen Varianten oder wie das Kleingewebe mit Cafés, um das Dorfleben im Zentrum anzuregen. Wir hoffen, dass diese Stärken des Projekts dazu beitragen, dass wir die Bürger*innen für die neuen Posteläcker in einer dann unter Einbeziehung der Öffentlichkeit optimierten Version begeistern können.
Vielen Dank.